Wie einfach wäre es, wenn man immer den inneren Antrieb hätte, das zu tun, was als Aufgabe an einen herangetragen wird! Wie leicht könnte ein Thema oder ein angepackt werden, wenn es wirklich den eigenen Bedürfnissen entsprechen würde! Stoßseufzer vieler Schüler: "Wofür brauchen wir das?!" Aber Motivation kann "gemacht" werden. Und dafür hilft die Auseinandersetzung mit der Theorie der Motivation.
Autonomie (autonomie) - Kompetenz (competence) und Beziehung (relatedness) werden nach Deci und Ryan als wesentliche Faktoren für Motivation benannt. Sie müssen in einem individuell passenden Verhältnis stehen, das heißt, nicht für jeden ist jeder Faktor gleich wichtig, aber alle müssen zusammenspielen, damit sich das Gefühl von Motivation einstellt.
Ein Beispiel: Es gilt ein komplexes Thema so zu strukturieren, dass ein richtig guter Vortrag daraus konzipiert werden kann.
Kompetenz: Ich muss mich vergewissern, dass ich die dafür notwendigen Inhalte auch beherrsche. Nachlesen, Erklär-Videos anschauen, Recherche, Vorwissen.
Beziehung: Obwohl ich alles einigermaßen oder sogar gut verstanden habe, schaffe ich es nicht, den Vortrag anzupacken. Die Inhalte sind im einzelnen verständlich, aber die ganze Struktur ist mir noch nicht klar. Es fällt mir keine Idee für ein Konzept ein. Helfen kann, sich einen Gesprächspartner zu suchen, der durch Fragen als Externer die Perspektive der Zuhörer einnimmt. Im Dialog werden die vielfältigen Möglichkeiten hierarchisiert. Es wird klar, was wichtig ist und was nicht, und welche Reihenfolge sich anbietet.
Autonomie: die Struktur und die Inhalte für den Vortrag sind nun einigermaßen klar. Trotzdem kann ich mich nicht aufraffen, die Details auszuarbeiten. Ich fühle mich unter Zeitdruck. Die formalen Gesichtspunkte (z.B. Dauer des Vortrags) engen mich sehr ein. Ein Gespräch mit dem Auftraggeber könnte helfen, Spielräume auszuloten: Steht der Termin wirklich fest, oder gibt es hier Spielraum? Könnten die Inhalte auf mehrere Termine verteilt werden, um die Limitation durch eine Zeitvorgabe zu erweitern. Ist es denkbar, das Zeitfenster für den Vortrag durch Vorab-Information, die gelesen werden muss, anders zu nutzen?
Wer mehr lesen will:
https://intrapsychisch.de/motivation-selbstbestimmungstheorie-nach-deci-und-ryan/
"Stuck-State" wird in der Psychologie ein Zustand genannt, in dem die Gedanken immer wieder um den selben Punkt kreisen und man das Gefühl hat, nicht mehr vorwärts zu kommen, keine Entscheidungen treffen zu können mit denen man das immer gleiche Gedankenkurassel durchbrechen kann. In dieser Situation kann ein externer Mentor helfen. Es ist für einen "Ausweg" eher hilfreich, wenn dass der/die Externe kein Experte/keine Expertin für das Fachgebiet ist! Die Perspektive von außen, verbunden mit Empathie und dem "Mut", Emotionen anzusprechen, die möglicherweisen den "stuck-state" bedingen führt bereits nach kurzer Zeit zu einem neuen Blick und der Fähigkeit, die nächsten Schritte aus dem Tunnel heraus zu machen.
Wer mehr wissen will über die notwendigen aber auch hinreichenden Bedingungen für ein förderliches Mentoring nach Carl Rogers bzw. der humanistischen Psychologie: https://zuugs.hfh.ch/verhalten/chapter/therapieformen-des-humanistischen-modells/
Studierenden für das Lehramt an Mittelschule/Grundschule/Sonderschule biete ich an, sich studienergänzend
mit Methoden eines selbstorganisierten und selbstverantwortlichen Unterrichts auseinander zu setzen. Ich biete individuelle Hilfestellung bei der Erstellung von Unterrichtskonzepten -
insbesondere im Zusammenhang mit Lehrproben.
Sie erhalten Beobachtungsaufträge für den Unterricht des Betreuungslehrers. Durch Beobachtung analysieren sie die Unterrichtsqualität und können Bausteine für effektiven und motivierenden Unterricht ableiten. Hierbei kommen verschiedene Aspekte von Unterrichtsplanung - methoden zum Tragen, wie sie z.B. bei uns an der Montessorischule wichtig sind, die jedoch auch auf den Unterricht an staatlichen Schulen übertragbar sind:
Gut ausgebildet, voller Elan - und doch wird für einige Lehrer der Schulalltag zur Qual. Manchmal wird es täglich schlimmer bis der burn-out droht. Erwartungen enttäuscht, die Schulaufsicht wird als unfair empfunden, es ist zu laut in der Klasse, die Schüler interessieren sich nicht für den Stoff, Prüfungsergebnisse erbärmlich schlecht...
Die Liste von Schwierigkeiten, mit denen sich Lehrer konfrontiert sehen, könnte erheblich verlängert werden. Und doch wurden sie in ihrem Studium nicht darauf vorbereitet.
Nicht jede Strategie passt für jeden! Im Erstgespräch loten wir gemeinsam aus, was die Zielsetzungen für eine individuelle Beratung oder eine Supervision für eine Lehrergruppe sein sollen. Danach folgen zunächst 3 Sitzungen, die häufig bereits große Entlastung und wieder neue Freude am Beruf bringen können. Bei Bedarf wird auch eine längerfristige Zusammenarbeit mit einem Lehrerteam vereinbart.